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Notizen
3. Teer- und Holzkohleproduktion im Fläming
Schaut man auf eine Landkarte des Hohen Flämings, fallen im Südwesten eine Reihe von Flur- und Ortsnamen auf, die auf eine alte Tradition hinweisen: Glashütte, Teerberge, Jeserigerhütten, Neuehütten, Medewitzerhütten, Reetzerhütten, Teerofen, Tee
rofenbusch und andere. Über 500 Jahre dampften im Fläming die Teeröfen, die Teer oder Pech sowie Holzkohle produzierten. Wer damals die Köhler-Straße von Roßlau nach Medewitz entlang kam, konnte schon auf den Gorrenbergen die Rauchfahnen und den
stechenden Geruch schwelenden Holzes wahrnehmen. Manche Flämingdörfer entwickelten sich aus einfachen Pechhütten zu wohlhabenden Ortschaften. Aus dem wüsten „Hohenmedewitz“ wurde Medewitzerhütten und um die Jeserigsche Pechhütte entstand der Ort
Jeserigerhütten. Auch in Benken, Wiesenburg, Zipsdorf, Medewitz und Dangelsdorf standen damals Öfen. Die Holzverkohlung im Fläming benötigte riesige Mengen Kiefern- und Buchenholz. Insbesondere die Brandtsheide um Wiesenburg lichtete sich stark.
3.000 Klafter (1 Klafter = 3,3 Kubikmeter) bestes Kiefernholz lieferte Carl Friedrich Brandt von Lindau auf Schmerwitz jährlich an das Mansfelder Bergamt bei Halle. Für die Brandts von Lindau war der Wald die „Brotkammer“, denn ihre Rittergüter
allein brachten kaum Geld.